Wärmetauscher: Arten und Funktion der Wärmeübertrager für die Industrie

Autor: Johannes Partz / ✅ Aktualisiert am: 25.09.2025 / Startseite » Wärmetauscher: Arten und Funktion der Wärmeübertrager für die Industrie

Wärmetauscher Angebote erhalten

Wärmetauscher (auch Wärmeübertrager) sind technische Bauteile, die Wärme von einem Medium auf ein anderes übertragen. Sie sind in verschiedenen Arten erhältlich und wichtig für die Funktion verschiedenster Anlagen. Ganz gleich, ob es sich um ein Kraftwerk, ein Industrieunternehmen oder ein Schiff auf hoher See handelt: Ohne die Wärmetauscher sind viele Prozesse nicht denkbar. Doch wie funktionieren die Bauteile? Welche Arten gibt es und wann kommen diese zum Einsatz? Im folgenden Ratgeber beantworten wir die wichtigsten Fragen zu Wärmeübertragern für die Industrie.

Rohrbündel-Wärmetauscher im Schnitt-Modell
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Funktionsweise der Wärmetauscher verständlich erklärt

Wärmetauscher haben die Aufgabe, thermische Energie von einem Medium auf ein anderes zu übertragen. Möglich ist dabei die Energieübertragung von Gasen auf Flüssigkeiten, von Flüssigkeiten auf Flüssigkeiten oder von Flüssigkeiten auf Gase.

Damit das funktioniert, fließen beide Medien durch den gleichen Wärmetauscher, wo sie eine gemeinsame Grenzschicht passieren. An der sogenannten Wärmeübertragerfläche geht thermische Energie dann von dem Medium mit dem höheren Temperaturniveau auf das Medium mit dem niederen Temperaturniveau über. Abhängig davon, in welche Richtung dieser Prozess abläuft, spricht man vom Heizen (betrachtetes Medium nimmt Wärme auf) oder vom Kühlen (betrachtetes Medium gibt Wärme ab).

Wie viel Wärme sich übertragen lässt, hängt vor allem von der Größe der Übertragerfläche ab. Denn bei sonst gleichen Bedingungen nimmt die Leistung der Wärmetauscher mit deren Größe zu. Wichtig ist darüber hinaus auch das Material, das einen möglichst geringen Wärmedurchlasswiderstand aufweisen muss. Günstig sind also gut Wärme leitende Materialien, die den eingesetzten Medien standhalten.

Verschiedene Arten der Wärmeübertrager im Überblick

Abhängig von Ihrem Aufbau lassen sich Wärmetauscher grundsätzlich drei Kategorien zuordnen. Am weitesten verbreitet sind Rekuperatoren. Dabei handelt es sich um Wärmetauscher, die zwei Medien ohne stoffliche Trennung aneinander vorbeileiten. Typische Beispiele dafür sind Platten- oder Rohrbündelwärmeübertrager.

Den kompletten Gegenentwurf zu Rekuperatoren stellen direkte Wärmeübertrager dar. Diese bringen zwei Medien direkt in Kontakt miteinander und kommen beispielsweise in der Kraftwerkstechnik zum Einsatz. Typische Vertreter sind Rückkühltürme, bei denen Wasser in Kontakt mit Außenluft kommt.

Zwischen Rekuperatoren und direkten Wärmetauschern gibt es auch Regeneratoren. Diese bestehen aus einem speicherfähigen Körper, der sich abwechselnd durch beide Medienströme bewegt. Auch wenn sich letztere dabei nicht vermischen, gibt es dennoch keine stoffliche Trennung. Denn einige Partikel (vor allem Feuchte) gelangen mit der thermischen Energie in den anderen Medienstrom. Ein Beispiel für Regeneratoren sind Enthalpie-Wärmetauscher (auch Wärmeräder). Dies kommen vor allem bei der Raumklimatisierung zum Einsatz, um neben Wärme auch Feuchte zurückgewinnen zu können.

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Plattenwärmetauscher bestehen aus miteinander verbundenen Platten

Plattenwärmetauscher (auch Plattenwärmeübertrager) sind Rekuperatoren, die aus mehreren übereinander angeordneten Platten bestehen. Diese sind entweder geschraubt, geschweißt oder gelötet und bilden verschiedene Kanäle. Strömen Medien wechselweise durch diese hindurch, geht thermische Energie an den Platten vom wärmeren auf das kältere Medium über. Von Vorteil ist die Wärmetauscher-Bauart dabei, da sie bei kompakten Abmessungen große Übertragerflächen ermöglicht.

Einsatzbereiche• Fernwärme und Fernkälte z. B. als Fernwärmeübergabestation
• Wärmepumpen für Grund- oder Seewasser (Systemtrenner)
• Systemtrenner für Heizungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden
• Wärmeübertrager für Grundwasser zur natürlichen Kühlung
• Erhitzen oder Kühlen von Öl und Prozess-Medien
• Erhitzen oder Kühlen von Lebensmitteln wie Milch
• Wärmerückgewinnung mit Prozess- und Abgaswärmetauscher
• Industrie (Chemie, Pharmazie, Papier, Stahl, Biogas etc.)
• Marine Plattenwärmetauscher (Seewasser Wärmetauscher)
Material der Platten• Edelstahl
• Titan
• SMO
• Sondermaterialien

Übrigens:

Weitere Materialien, aus denen die Wärmetauscherplatten bestehen können, sind AISI304, AISI316, AISI316L, C22, C276, Nickel 201, Alloy59, 1.4539 – 904L, 1.4462-Duplex. Steht der Einsatzbereich fest, helfen Hersteller bei der Auswahl des optimalen Werkstoffs.

Typische Leistungsdaten im Überblick

Leistung Kälte/WärmeTemperatur Ein-/Austritt (Primär)Temperatur Ein-/Austritt (Sekundär)Volumenstrom (Kälte/Wärme)Druckverlust (Kälte/Wärme)
25 kW /
k. A.
Kälte: 4/10 °C / Wärme: k. A.Kälte: 4/10 °C / Wärme: k. A.4 m³/h / k. A.18 kPa / k. A.
65 /
270 kW
Kälte: 4/10 °C / Wärme: 85/65 °CKälte: 12/6 °C / Wärme: 60/80 °C10 / 12 m³/h50 bis 60 kPa
100 /
1050 kW
Kälte: 4/10 °C / Wärme: 90/70 °CKälte: 12/6 °C / Wärme: 60/80 °C15 / 50 m³/h6 / 50 kPa
280 /
2200 kW
Kälte: 4/10 °C / Wärme: 90/70 °CKälte: 12/6 °C / Wärme: 60/80 °C45 / 100 m³/h10 / 50 kPa
500 /
1700 kW
Kälte: 4/10 °C / Wärme: 90/70 °CKälte: 12/6 °C / Wärme: 60/80 °C75 / 80 m³/h40 / 50 kPa
700 /
3100 kW
Kälte: 4/10 °C / Wärme: 90/66 °CKälte: 12/6 °C / Wärme: 60/84 °C110 / 120 m³/h50 / 60 kPa
1050 /
5200 kW
Kälte: 4/10 °C / Wärme: 90/67 °CKälte: 12/6 °C / Wärme: 60/83 °C170 / 210 m³/h45 / 55 kPa
1200 /
7500 kW
Kälte: 4/10 °C / Wärme: 90/67 °CKälte: 12/6,5 °C / Wärme: 60/83 °C225 / 300 m³/h30 / 50 kPa

Die Daten in der Tabelle verstehen sich als Richtwerte, die von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ausfallen können. Entscheidend sind dabei individuelle Voraussetzungen. Hersteller helfen, diese zu definieren und einen passenden Plattenwärmetauscher zum Kaufen auszuwählen.

Der Anschluss an die Plattenwärmetauscher erfolgt mit Verschraubungen oder Flanschen. Während Erstere vor allem im kleinen Leistungssegment zu finden sind, lassen sich große Wärmeübertrager mit Flanschen in die jeweilige Anlage einbinden. Die Nennweite liegt dabei in der Regel zwischen DN 25 und DN 400 – abhängig vom geplanten Durchfluss.

Gelötete oder geschraubte Plattenwärmeübertrager

Neben dem Material der Platten ergeben sich Unterschiede auch in der Fügetechnik. Zur Auswahl stehen dabei gelötete und geschraubte Plattenwärmetauscher. Erstere kommen vor allem im kleinen Leistungsbereich zum Einsatz. Die Elemente sind kompakt, vorgefertigt und meist sehr schnell einsetzbar. Abhängig von den verwendeten Medien ist dabei zwischen kupfer- und nickelgelöteten Bauteilen zu unterscheiden. Kupfergelötete Wärmeübertrager stellen den Standard dar. Sie eignen sich für zahlreiche Medien und sind im Vergleich etwas günstiger. Mit Nickel gelötete Plattenwärmetauscher halten hingegen höheren Belastungen stand. Sie eignen sich daher für destilliertes Wasser oder aggressivere Medien.

Übrigens:

Kupfergelötete Plattenwärmetauscher eignen sich auf Anfrage für bis zu 140 bar. Mit verschweißten Platten lassen sich sogar Temperaturbereiche von – 190 °C bis zu + 600 °C und Differenztemperaturen von über 400 °C realisieren.

Um den passenden Plattenwärmetauscher kaufen zu können, sollten Sie zunächst die wichtigsten Rahmenbedingungen zusammenstellen (Druck, Temperatur, Medien, spezielle Anforderungen etc.).

Anschließend bieten Hersteller einen vorgefertigten oder industriell entworfenen Wärmeübertrager an, der die jeweiligen Vorgaben bestmöglich erfüllt.

Geht es um große Leistungen oder Maßfertigungen für das Projektgeschäft, stehen geschraubten Plattenwärmeübertrager bereit. Hier setzen Hersteller die einzelnen Platten bedarfsgerecht zusammen. Die Leistung lässt sich individuell anpassen und Wartung sowie Reinigung gelingen einfacher. Denn dazu können Sie die Schrauben lösen und jede Platte einzeln von Ablagerungen befreien.

Wichtig zu wissen:

Zwischen den einzelnen Platten sitzen Dichtungen. Diese verhindern das Austreten der eingesetzten Medien und schaffen zugleich Platz für die Durchströmung der Plattenzwischenräume. Das Material der Dichtungen hängt vom Anwendungsfall und der chemischen Zusammensetzung der Medien ab.

Übliche Dichtungsmaterialien in Plattenwärmetauschern sind zum Beispiel NBR, EPDM oder VITON.

NBR (Nitrile Butadiene Rubber oder Acrylnitril-Butadien-Kautschuk):

NBR ist bekannt für seine hohe Öl-, Fett- und Kohlenwasserstoffbeständigkeit, was es für Anwendungen in der Automobil-, Öl- und Gasindustrie macht. Es hat eine gute Verschleißfestigkeit und kann in einem Temperaturbereich von -30°C bis +120°C eingesetzt werden. NBR ist allerdings nicht gut gegen Ozon, UV-Licht oder Witterungseinflüsse beständig. Es ist auch nicht ideal für den Einsatz mit polaren Flüssigkeiten, wie beispielsweise Ketone oder Aceton.

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien, M-Gruppe):

EPDM hat eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen, Ozon und UV-Licht, was es zu einer guten Wahl für Außenanwendungen macht. Es ist auch beständig gegen viele Chemikalien und polare Flüssigkeiten. Es kann in einem breiten Temperaturbereich von -40°C bis +150°C eingesetzt werden. EPDM ist nicht öl- und fettbeständig, was es weniger geeignet für Anwendungen in der Öl- und Gasindustrie oder in der Automobilindustrie macht.

VITON (auch bekannt als FKM, Fluorkautschuk):

VITON ist extrem hitzebeständig und kann in Temperaturbereichen von -20°C bis +200°C eingesetzt werden. Es hat eine hervorragende Chemikalienbeständigkeit, insbesondere gegenüber Kohlenwasserstoffe, Öle und verdünnte Säure. Ähnlich wie EPDM ist es resistent gegen Ozon und UV-Licht. VITON ist allerdings eines der teureren Dichtmaterialien und besonders bei niedrigen Temperaturen nicht so flexibel oder komprimierbar wie NBR oder EPDM, was es weniger geeignet für Tieftemperatur-Anwendungen, die gleichzeitig hohe Flexibilität erfordern, macht. Es hat auch nur eine begrenzte Beständigkeit gegen Ester, Ether, Ketone und organische Säuren.


Rohrbündelwärmetauscher bestehen aus ineinander verlaufenden Rohren

Rohrbündelwärmetauscher (auch Rohrwärmetauscher oder Rohrbündelwärmeübertrager) bestehen aus mehreren Rohren, die in einem größeren Mantelrohr verlaufen. Während ein Medium durch die inneren Rohre strömt, fließt ein anderes durch das Mantelrohr. Die Oberflächen der Innenrohre wirken als Übertragerfläche und garantieren einen zuverlässigen Betrieb der Rekuperatoren. Die Apparaturen kommen dadurch zwar mit Schwebstoffen zurecht, nehmen insgesamt aber mehr Platz ein.

Wärmeübertrager mit Rohrbündeln gelten als besonders robust. Sie verstopfen später als andere und sind in verschiedenen Größen und Ausführungen herstellbar. Von Vorteil ist zudem, dass sich Rohrbündelwärmetauscher für sehr hohe Druckwerte eignen. Sie arbeiten mit Medien, deren Temperaturen weit auseinander liegen und verursachen einen geringen Druckverlust. Letzteres gilt gleichermaßen für den Medienstrom der Innen- und der Außenrohre.ie halten Druckwerte von etwa 100 bar im Mantel und 300 bar im Innenrohr aus und eignen sich für einen Temperaturbereich von – 200 bis + 550 Grad Celsius.

Dürfen Medien bestimmte Temperaturen nicht überschreiten, kommen Gleichstrom-Rohrbündelwärmetauscher zum Einsatz. Bei hohen Anforderungen an Effizienz und Baugröße eignen sich Gegenstrom-Wärmetauscher und für einen Kompromiss aus beiden sind Kreuzstrom-Wärmeübertrager zu empfehlen.

Neben der Bauart und der Durchströmung wirkt sich auch die Konstruktion der Rohre auf die Leistung eines Rohrbündelwärmetauschers aus. Unterscheiden lassen sich dabei Glatt- und Rippenrohre. Letztere haben eine höhere Oberfläche, wodurch die wirksame Übertragungsfläche größer ausfällt.

  • Glattrohre kommen bei Medien mit ähnlicher Wärmespeicherfähigkeit zum Einsatz (Bsp.: Wasser/Wasser-Wärmeübertrager).
  • Rippenrohre kommen bei Medien mit unterschiedlicher Wärmespeicherfähigkeit zum Einsatz (Bsp.: Öl/Wasser-Rohrbündelwärmetauscher).

Ein Nachteil der Rohrbündelwärmetauscher ist der hohe Platzbedarf. Die Energieeffizienz ist durch die geringere Wärmeübertragerfläche niedriger und die Reinigung kann vor allem bei großen Anlagen aufwendiger sein.

Weitere Fakten zu Rohrbündelwärmetauscher

Einsatzbereiche• Abgaswärmetauscher
• Biotechnologie
• Pharmatechnik
• Getränkeverarbeitung
• Lebensmitteltechnik
• Molkereitechnik
• Erneuerbare Energien
• Dampf- und Wärmetechnik
• Maritime Industrie
Fernwärmeübergabestation
Eigenschaften• robuste und zuverlässige Betriebsweise
• hohe Sicherheit gegen das Vermischen
• Einsatz für Gase und/oder Flüssigkeiten
• hohe Druckwerte in den Medienströmen
• hohe Temperaturdifferenz beider Medien
• geringe Druckverluste in den Kreisläufen
Arbeitsmedien• Wasser
• Dampf
• Öl
• Kühlmittel
• Glykol
• Gase
• Lösungsmittel
• Chemikalien
• toxische Mittel

Aufbau der Rohrbündelwärmetauscher

Geht es um den Aufbau der Wärmeübertrager, unterscheiden Hersteller in der Regel konventionelle Rohrbündel-, Doppelrohr-, Haarnadel- und Sicherheits-Wärmetauscher. Die folgende Tabelle informiert über die einzelnen Bauweisen und zeigt, was diese auszeichnet.

BauartBeschreibung
RohrbündelwärmetauscherHierbei handelt es sich um die Standardausführung aus einem Mantel, in dem zahlreiche Innenrohre verlaufen. Durchströmen die Medien Mantel sowie Innenrohre, kommt es ohne Vermischung zur Wärmeübertragung. Anhand der Länge, der Anzahl der Innenrohre und der Konstruktion des Mantels lässt sich die Leistung beeinflussen, um die Anlagen für verschiedenste Einsatzbereiche zu optimieren.
DoppelrohrwärmetauscherBei dieser Bauart verläuft ein Innenrohr in einem Außenrohr. Zwei Medien durchströmen beide parallel, um Wärme vom höheren zum niederen Temperaturniveau übertragen zu können. Durch den Gegenstrom funktioniert das sehr gut. Da die Geräte groß ausfallen, eignen sie sich vor allem für kleine Stoffströme.
HaarnadelwärmetauscherHier verlaufen Mantel und Innenrohre U-förmig. Die Umlenkung sorgt für eine geringere Baugröße der Rohrbündelwärmetauscher und damit auch für einen größeren Einsatzbereich. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Ausdehnung, die den Betrieb bei hohen Temperaturdifferenzen begünstigt. Herstellung und Reinigung sind jedoch aufwendiger, was sich auch in den Anschaffungs- und Betriebskosten widerspiegelt.
Sicherheits-RohrbündelwärmetauscherDarf es unter keinen Umständen zu einer Durchmischung der Medien im Wärmetauscher kommen, eignen sich Sicherheits-Rohrbündelwärmetauscher. Diese besitzen Innenrohre mit einer doppelten Rohrwand, die an beiden Seiten mit zusätzlichen Rohrböden abgedichtet ist. Kommt es zu einer Leckage, strömen Medien erst in die intakten Hüllrohre. Sensoren erkennen das und lösen einen Leckagealarm aus. Da die Hüllrohre selbst noch nicht beschädigt sind, können Sie die Anlagen auch in solch einem Zustand weiter betreiben oder kontrolliert herunterfahren. Zu Kontaminationen oder sofortigen Stillständen kommt es hingegen nicht.

Rippenrohrwärmetauscher bestehen aus Rohren mit aufgesetzten Rippen

Auch Rippenrohr- oder Lamellenwärmetauscher gehören der Kategorie der Rekuperatoren an. Sie bestehen einfach beschrieben aus einem teilweise mehrfach umgelenkten Rohr, an dem Lamellen befestigt sind. Sie gelten als leistungsfähig sowie effizient und kommen vor allem in der Klimatechnik zum Einsatz. Hier arbeiten sie als Luftkühler, Lufterhitzer, Verdampfer, Kondensator oder Rückkühler.

Die wichtigsten Vorteile der Lamellenwärmetauscher im Überblick:

  • Große Übertragungsfläche bei kompakter Bauform: hohe Leistung auch in beengten Einbausituationen.
  • Effiziente Wärmeübertragung Luft ↔ Medium: ideal für Anwendungen, bei denen Luft mit Wasser, Öl, Gas oder Kältemitteln gekoppelt wird.
  • Flexibel anpassbar: modularer Aufbau ermöglicht die Verbindung mehrerer Lamellenpakete und die Anpassung an rechteckige oder quadratische Platzverhältnisse.
  • Einfache Reinigung und Wartung: Lamellenwärmetauscher lassen sich vergleichsweise gut von Staub oder Ablagerungen befreien.
  • Hohe Einsatzvielfalt: geeignet für unterschiedlichste Medien und Branchen, von Gebäudetechnik bis Industrie

Übrigens:

Wie gut ein Lamellenwärmetauscher funktioniert, hängt neben den Temperaturverhältnissen der beiden Medien auch von der Oberfläche der Lamellen ab. Je größer dieser ist, umso mehr Leistung kann sie erbringen. Die Leistung lässt sich beliebig erweitern, sofern ausreichend Platz vorhanden ist. Hilfreich sind zudem Ventilatoren, die Luft durch die Lamellen blasen.

Weitere Fakten zu Lamellenwärmetauscher

EinsatzbereicheMaschinenbau, die Verfahrenstechnik, die Umwelttechnik sowie die Heizungs- und Lüftungstechnik. In all diesen Bereichen arbeiten die Wärmeübertrager dabei als:

• luftgekühlte Flüssigkeitskühler
• Lufterhitzer (Heizregister)
• Luftkühler (Kühlregister)
• Wärmerückgewinnungsregister
• Gebläseluftkühler
• Druckgaskühler
• Ölkühler
• Generatorkühler
• Verdampfer
• Kondensator
Arbeitsmedien • Wasser
• Öl (Hydraulik-, Schmier- oder Thermoöl)
• Dampf (auch mit hohen Drücken)
• Sole, Brunnen-, Oberflächen- oder Seewasser
• kondensierende bzw. verdampfende Medien wie Kältemittel
• aggressive Luft (z. B. in der Tabak- oder Papierindustrie)
• Abgase (etwa zur Abgaskühlung und Energierückgewinnung bei BHKWs)
• Chemikalien und aggressive Medien wie Ammoniak oder CO2
optimale MaterialwahlBauteil: Kupfer, Kupfer-Nickel, Stahl, rostfreier Stahl
Lamellen:
Aluminium, Kupfer, rostfreier Stahl
Rahmen/ Gehäuse:
Aluminium, Stahl, Stahl verzinkt, rostfreier Stahl

Wichtig:

Abhängig vom Einsatzort können sich die feinen Lamellen der Wärmeübertrager mit der Zeit zusetzen. Schmutzablagerungen stören die Wärmeübertragung und führen in absehbarer Zeit zu einer spürbar geringeren Leistung. Grund dafür sind:

  • Fette, Öle, Harze, Ruß, Grafit und andere Verschmutzungen aus der Luft am Einsatzort
  • Kalkablagerungen durch nicht behandeltes Besprühwasser zur Verdunstungskühlung
  • Lack-Ablagerungen aus der Luft von Autowerkstätten, Lackierereien und Fabriken
  • Keime an durch Kondensation feuchten Stellen von Luftkühlern und Rückkühlern

Zudem kann es durch mechanische Einwirkungen zur Verformung der feinen Lamellen am Wärmetauscher kommen. Folgen dessen sind neben höheren Betriebskosten auch Leistungseinbußen, Ausfälle sowie kostenintensive Reparatur- oder Austauscharbeiten.


Rotationswärmeübertrager bestehen aus beweglichen Wärmespeichern

Rotations- oder auch Enthalpie-Wärmetauscher gehören zur Kategorie der Regeneratoren. Sie bestehen einfach beschrieben aus zahlreichen Röhrchen, die zu einem großen Rad zusammengefügt sind. Letzteres dreht sich im laufenden Betrieb, wobei die Röhrchen abwechselnd den warmen und den kalten Bereich durchlaufen. Während das passiert, nehmen sie Wärme auf, um diese zusammen mit Feuchtigkeit aus der Luft an das kältere Medium abgeben zu können.

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Betriebsweise, Material und besondere Anforderungen

Neben der Bauart kommt es häufig auf weitere Eigenschaften an, wenn Sie einen Wärmetauscher mieten oder kaufen möchten. Dazu gehört bei Rekuperatoren unter anderem die Durchströmung. Weitere Faktoren sind die eingesetzten Materialien und deren Beständigkeit gegenüber den Arbeitsmedien und -temperaturen.

Strömungsrichtung der Medien beeinflusst Wärmeübertrager- Effizienz

Ob zwei Medien nebeneinander oder in entgegengesetzte Richtung aneinander vorbeiströmen, hat einen großen Einfluss auf die Effizienz der Wärmetauscher. Denn es verändert die Temperaturen, die in den Bauteilen herrschen. In der Praxis unterscheiden Experten dabei vor allem den Gleichstrom, den Gegenstrom, den Kreuzstrom und den Kreuzgegenstrom. Was das bedeutet und wann welche Strömung im Wärmeübertrager zum Einsatz kommt, zeigt die folgende Tabelle.

Strömungsart im WärmetauscherBeschreibung und Einsatz
GleichstromGleichstrom-Wärmeübertrager leiten beide Medien in gleicher Richtung nebeneinanderher. Die Temperaturen gleichen sich dabei an, wobei das anfangs wärmere Medium auch nach der Übertragung noch wärmer ist. Vor allem zu Beginn herrscht jedoch eine große Temperaturdifferenz. Diese belastet die eingesetzten Materialien, sorgt aber für ein anfangs sehr hohe Übertragerleistung. Zudem werden ungewollte Über- oder Untertemperaturen vermieden, was in der Praxis prozesstechnisch nötig sein kann.
GegenstromGegenstrom-Wärmeübertrager leiten beide Medien in entgegengesetzter Richtung parallel aneinander vorbei. Das sorgt für einen hohen thermischen Wirkungsgrad und dafür, dass beide Medien ihre Temperatur annähernd wechseln. Das erste Medium nimmt dabei fast die Temperatur des zweiten ein und andersherum. Sinnvoll ist das, wenn es um die Übertragung hoher Temperaturniveaus geht.
KreuzstromDer Kreuzstromwärmetauscher ist ein Kompromiss aus Gleich- und Gegenstromwärmeübertrager, da er beide Medien gekreuzt aneinander vorbeiführt. Das ermöglicht einen höheren Wirkungsgrad, wobei die Endtemperatur nicht überschritten wird. Interessant sind die Anlagen daher, wenn Medien auf bestimmte Temperaturen gekühlt werden müssen oder der Platz am Einsatzort zu knapp ist, um einen Gegenstromapparat unterzubringen.
KreuzgegenstromEin Kreuzgegenstromwärmetauscher leitet beide Medien zunächst quer aufeinander zu, bevor diese im Mittelteil in entgegengesetzte Richtung parallel aneinander vorbeifließen. Da die Anlagen kompakter sind und Gegenstromwärmetauschern ähneln, kommen sie vor allem bei knappen Platzverhältnissen zum Einsatz.
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Eingesetzte Materialien beeinflussen mögliche Temperaturen und Medien

An die Materialien der Wärmeübertrager sind einige Anforderungen gestellt. Zum einen müssen sie Wärme sehr gut von einem Medium auf ein anderes übertragen. Zum anderen müssen Sie den eingesetzten Stoffen und Medien standhalten. Um beiden Vorgaben gerecht zu werden, kommen unter anderem folgende Stoffe zum Einsatz:

  • Stahl
  • Aluminium
  • Kupfer
  • Verzinkter Stahl
  • Edelstahl

Darüber hinaus kommen auch Sonderwerkstoffe wie Titan oder höher legierte Edelstähle zum Einsatz, wenn das aus prozesstechnischen Gründen erforderlich ist.

Deutsche Thermo

Wenn Unternehmen Tankcontainer mieten, müssen sie sich in der Regel nicht um Wartungs- und Prüfaufgaben kümmern. Diese übernehmen Vermieter als Eigentümer der Behälter. Mieter profitieren dabei von einem einfachen Handling und einem hohen Maß an Sicherheit.

Einsatz der Wärmetauscher in Industrie und Technik

Zum Einsatz kommen Wärmeübertrager immer dann, wenn Medien sowie Prozesse zu erhitzen oder zu kühlen sind. Typische Beispiele sind dabei:

Rohrbündel- oder Plattenwärmetauscher sind unverzichtbar für den sicheren Schiffsbetrieb. Sie schützen Motoren, Generatoren, Klima- und Kühlsysteme vor Überhitzung und tragen zur Energieeffizienz sowie zur Versorgungssicherheit an Bord bei. Wärmetauscher für die Marine verhindern dies, indem sie thermische Energie – etwa aus Kühlflüssigkeiten – auf Seewasser, Luft oder andere Medien übertragen. Zu den Einsatzbereichen zählen:

  • Antrieb: Schiffsdiesel- und Gasmotoren erzeugen Abwärme, die über Kühlflüssigkeiten aufgenommen und per Wärmetauscher an Seewasser abgegeben wird.
  • Generatoren: Schiffe sind nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen, Generatoren erzeugen Strom an Bord. Wärmetauscher führen die Abwärme der Kühlkreisläufe ab.
  • Kraftstoff-Vorwärmung: Schiffsdiesel muss vorgewärmt werden. Wärmetauscher übernehmen diese Aufgabe. Mischsysteme mit Wasser senken zudem SOx-Emissionen.
  • Kälte- und Kühlsysteme: In Kühl- und Gefrieranlagen ermöglichen Wärmeübertrager Verdampfung und Verflüssigung von Kältemitteln. So bleiben Lebensmittel und Güter frisch.
  • Klimatisierung: Auch Heiz- und Klimaanlagen an Bord setzen auf Wärmetauscher, um thermische Energie effizient zwischen Medien auszutauschen.
  • Frischwassersystem: Mit Abwärme wird Seewasser verdampft, kondensiert und so zu Trinkwasser aufbereitet.
  • Ölkühlung von Decksmaschinen: Kräne und schwere Maschinen auf Schiffen und Ölplattformen benötigen Öl zur Schmierung. Dessen Kühlung erfolgt über Wärmetauscher.

Wichtig: Plattenwärmetauscher für die Marine kommen auf hoher See zum Einsatz und müssen daher besondere Anforderungen erfüllen. Zur Beständigkeit gegen korrosives Salzwasser kommt dabei in der Regel auch die feuchte und salzwasserhaltige Luft.

Einige Besonderheiten die bei Wärmetauscher für die Marine zu beachten sind

Materialwahl: Nicht nur in der Industrieanlage, auch auf hoher See spielt die Materialwahl eine wichtige Rolle. Widerstandsfähige Stoffe (z.B. Edelstahl) halten den rauen und korrosiven Bedingungen stand.

Opferanode: Um die Wärmetauscher zuverlässig vor Korrosion zu schützen, sind zusätzliche Bauteile nötig. Bei Anoden oder Opferanoden handelt es sich um unedleres Metall, das vor den zu schützenden Elementen korrodiert und sich buchstäblich aufopfert.

Baugröße: Vor allem auf Booten und Schiffen spielen Faktoren wie Größe und Gewicht eine wichtige Rolle. Die Wärmetauscher dürfen die maximal zulässige Last des Schiffs nicht unnötig ausreizen und (auch für Wartungsarbeiten) ausreichend Platz haben..

Leistung: Wichtig ist außerdem die Leistung, die den Anforderungen am Einsatzort entsprechen muss. Sie hängt von der Materialwahl, der Bauart und der Einbaulage ab und ist möglichst passgenau zu bestimmen.

Kraftwerke erzeugen Strom aus fossilen, nuklearen oder erneuerbaren Quellen. Dafür müssen zahlreiche Medien gezielt erhitzt oder gekühlt werden. Diese Aufgabe übernehmen Kraftwerkswärmetauscher, genauer gesagt Platten-, Rohrbündel- oder Lamellenwärmetauscher. Sie gewinnen beispielsweise Wärme aus heißen Gasströmen zurück, die sonst ungenutzt entweichen würde. Das ist für die Stromerzeugung nicht zwingend notwendig, steigert aber die Effizienz und Wirtschaftlichkeit, weil die gewonnene Wärme im System weiterverwendet und Primärenergie eingespart wird. Häufig wird die Wärme auf Wasser übertragen, Dampf erzeugt und damit eine Turbine zur Stromproduktion angetrieben.

Typische Einsatzbereiche sind:

  • Kühlturm zum Rückkühlen von Prozesswasser
  • Kühler zur Wärmeübertragung auf andere Prozesse
  • Kondensator zur Verflüssigung von Arbeitsdampf
  • Vorwärmer für Speisewasser vor Dampferzeugern
  • Reaktorkühler zur Wärmeabfuhr aus Atomreaktoren
  • Ölkühler zum Kühlen von Schmierölen im Kraftwerk
  • Ladeluftkühler zur Effizienzsteigerung von BHKWs
  • Rekuperatoren zur Lüftungs-Wärmerückgewinnung
  • Wärmeübertrager zur Trennung mehrerer Systeme
  • Verdampfer für Klimaanlagen und andere Prozesse
  • Überhitzer für Dampf vor dem Eintritt in die Turbine
  • Durchlauferhitzer zur bedarfsgerechten Erwärmung
  • Economiser für die Rückgewinnung von Abwärme
  • Heizregister zum Beheizen von Luft und Gasen
Relevante Eigenschaften zur Auswahl eines Kraftwerkswärmetauscher

Leistung: Welche Leistung muss der Wärmeübertrager für die Industrie aufweisen?

Aggregatzustände: Welche Medien strömen durch den Wärmeübertrager (gasförmig, flüssig, fest)

Beschaffenheit: Sind die eingesetzten Medien aggressiv oder setzen Sie spezielle Materialien heraus?

Strömungsart: Wie strömen die Medien aneinander vorbei? (Gegenstrom, Gleichstrom, Kreuz-Gegenstrom)

Platzverhältnisse: Wie groß ist der Platz am Einsatzort und welche Bauform sollte der Kraftwerkswärmetauscher haben? (Abmessungen)

Medienstrom: Wie groß ist der Medienstrom auf beiden Seiten des Wärmetauschers im Kraftwerk?

Temperaturverhältnisse: Welche Temperaturen haben die Stoffe, die das Bauteil durchströmen?

Wichtig: Wenn Sie einen Kraftwerkswärmetauscher auswählen möchten, spielt auch das Material eine große Rolle. Üblich sind dabei Bauteile aus Metallen wie Kupfer oder Aluminium, die Wärme sehr gut leiten. Kommt es auf eine höhere Beständigkeit an, kommen darüber hinaus auch aus Edelstahl oder anderen Metallen gefertigte Wärmetauscher im Kraftwerk zum Einsatz.

Wer einen Abgaswärmetauscher nachrüsten oder von Beginn an installieren möchte, bekommt in der Regel Rohrbündelwärmeübertrager oder Plattenwärmeübertrager. Für einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb sollten Abgastemperatur mindestens 180 °C betragen. Wichtig ist zudem eine genaue Kenntnis des Systems. Die im Abgaswärmetauscher erwärmten Medien lassen sich daraufhin für verschiedene Zwecke nutzen. Typisch sind unter anderem folgende:

  • Unterstützung der Heizungsanlage (Vorwärmen des Heizungswassers)
  • Unterstützung der Dampferzeugung (Vorwärmen des Nachspeisewassers)
  • Betreiben technischer Prozesse (Erhitzen oder Vorwärmen von Prozesswasser)
  • Heizen über die Luft (Einsatz in Hallenheizung oder Luft-Luft-Wärmepumpe)
  • Brennöfen in der Metallverarbeitung
  • Dampfkesselanlagen
  • Trocknungsanlagen 
  • Blockheizkraftwerken

In allen Einsatzfeldern steht die Wärme aus dem Abgaswärmetauscher dabei ohne zusätzliche Verbrauchskosten zur Verfügung. Sie reduziert damit den eigentlichen Energiebedarf und spart Kosten ein. Durch den geringeren Energieeinsatz sinkt in der Regel auch der CO₂-Ausstoß, was durch die CO₂-Abgabe, die ab 2027 stark ansteigen könnte, ebenfalls spürbare Kostenvorteile bringt.

Weitere Vorteile eines Abgaswärmetauschers

Energieeinsparung: Durch die Rückgewinnung von Wärme sinkt der Bedarf an Primärenergie.

Kostensenkung: Weniger Brennstoff bedeutet geringere Betriebskosten und das oft mit kurzen Amortisationszeiten.

CO-Reduktion: Die optimierte Energienutzung verringert Emissionen und hilft beim Erreichen klimapolitischer Ziele.

Mehr Prozesssicherheit: Konstant vorgewärmte Medien verbessern die Stabilität industrieller Abläufe.

Wichtig zu wissen: Ganz gleich, welche Art Wärmeübertrager zum Einsatz kommt, muss das Material von Übertragungsflächen und Verbindungen den teils aggressiven Abgasen standhalten. Infrage komme daher häufig Geräte aus Edelstahl oder Sonderlegierungen.

  • Kühltürme für industrielle Prozesse
  • Speisewasservorwärmer von Dampfanlagen
  • Verdampfer und Verflüssiger von Klimaanlagen
  • Freikühler für Kälteanlagen
  • Warmwasserbereiter bei Speichern und Thermen
  • Heizregister für mobile Heizungen
  • Air Handler und Kühlregister
  • Anschlüsse von Nah- und Fernwärmenetzen
  • Wärmerückgewinner für Lüftungsanlagen
  • See- und Meerwasser Wärmetauscher

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie zeigt aber, wie groß und vielfältig das Einsatzfeld der Wärmeübertrager ist.

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Wärmetauscher berechnen und auslegen: Darauf kommt es an

Wollen Sie einen Wärmeübertrager kaufen oder mieten, kommt es auf die passgenaue Auslegung an. Diese beginnt mit der Berechnung des Wärmestroms. Auf dieser Basis ist die Übertragerfläche zu ermitteln, bevor es um die Auslegung der Materialien und die Detailplanung der Wärmeübertrager geht.

Schritt 1: Erforderlichen Wärmestrom am Rekuperator berechnen

Zur Berechnung der Bauteile nehmen Experten in einem ersten Schritt die wichtigsten Anlagenparameter auf. Sie erfragen, welche Medien im Einsatz sind, mit welchen Masseströmen zu rechnen ist und wie die Temperaturdifferenz ausfallen soll. Auf dieser Basis ist es möglich, den erforderlichen Wärmestrom zu berechnen. Dazu kommt folgende Gleichung zum Einsatz:

  • Wärmestrom berechnen: Q = m x c x dt

„Q“ steht dabei für den Wärmestrom oder die Leistung in Watt bzw. Kilowatt (W bzw. kW). „m“ symbolisiert den Massenstrom des Mediums in Kilogramm pro Stunde (kg/h) und „c“ dessen Wärmespeicherfähigkeit in Kilojoule pro Kilogramm und Kelvin (kJ/kg*K).

Schritt 2: Wärmeübertragerfläche der Lamellenpakete berechnen

Steht der Wärmestrom fest, können Experten den Wärmetauscher auslegen. Einen Schwerpunkt stellt dabei die Berechnung der Wärmeübertragerfläche dar. Dazu kommt folgende Gleichung zum Einsatz:

  • Wärmeübertragerfläche berechnen: A = Q / (k * dT)

„A“ steht dabei für die benötigte Wärmeübertragerfläche. Das „k“ symbolisiert den Wärmedurchgangskoeffizient und „dT“ die Temperaturdifferenz der beiden Medien. Während der Wärmedurchgangskoeffizient vom Aufbau des Wärmeübertragers abhängt, ist bei der Temperaturdifferenz die logarithmische Temperaturdifferenz anzusetzen. Abhängig von der Art des Wärmetauschers kann es nötig sein, diese außerdem mit einem Korrekturfaktor zu multiplizieren.

Schritt 3: Den neuen Wärmeübertrager auslegen und Kosten kalkulieren

Mit den zuvor gesammelten und berechneten Daten können Experten nun den Wärmetauscher auslegen. Dazu wählen sie die individuell benötigten Materialien. Sie ermitteln die Größe der Bauteile, planen den Verlauf der Leitungen sowie die nötigen Anschlüsse und kalkulieren, wie viel der Rekuperator kosten wird.

Deutsche Thermo

Wenn Unternehmen Tankcontainer mieten, müssen sie sich in der Regel nicht um Wartungs- und Prüfaufgaben kümmern. Diese übernehmen Vermieter als Eigentümer der Behälter. Mieter profitieren dabei von einem einfachen Handling und einem hohen Maß an Sicherheit.

Wärmetauscher mieten oder kaufen: Wann lohnt sich die Mietlösung?

Als fester Bestandteil einer stationären Anlage ist der Kauf von Wärmeübertragern in aller Regel die beste Lösung. Denn hier fallen keine Mietzahlungen an und die Kosten sind auf die Lebens- und Nutzungszeit bezogen geringer. Es gibt allerdings auch Situationen, in denen es sich für Sie lohnt, wenn Sie einen Wärmetauscher mieten. Die folgende Übersicht zeigt typische Beispiele:

  • Die bestehende Anlage ist defekt und Reparaturarbeiten ziehen sich in die Länge. Beispiele dafür finden sich in der Industrie, bei Wärmenetzen und bei Gebäuden, etwa nach einem Ausfall der Brauchwasserbereitung. Im zuletzt genannten Fall können Sie zusätzlich eine mobile Heizung mieten.
  • Sie planen einen Umbau und wollen den bestehenden Wärmeübertrager für die Zeit der Bauarbeiten ersetzen.
  • Es besteht ein vorübergehender Bedarf, den Sie mit einer mobilen Heiz-/Kühlanlage kosteneffizient abdecken.
  • Sie benötigen vorübergehend mehr Leistung und wollen diese mit einem parallel installierten Plattenwärmetauscher bereitstellen.
  • Der alte Plattenwärmetauscher ist verstopft und die Reinigungsarbeiten sind nicht sofort möglich.

In all diesen Fällen können Sie einen Wärmetauscher mieten. Sie erhalten die Technik innerhalb kurzer Zeit geliefert und haben die Möglichkeit, diese bedarfsgerecht zu nutzen.

Wärmeübertrager mieten: Die wichtigsten Vorteile im Überblick

Die Anlagenmiete geht mit zahlreichen Vorteilen einher. So fallen die grundsätzlich keine Anschaffungskosten an. Die Mietraten sind vergleichsweise gering und sofort steuerlich absetzbar. Daraus ergibt sich auch eine gleichbleibende Liquidität. Sie erhalten außerdem top gewartete und effiziente Technik, die Experten des Anbieters nicht nur liefern, sondern auf Wunsch auch anschließen. Um die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten und Ausfälle möglichst schnell zu beseitigen, stellen viele Firmen außerdem eine 24/7 erreichbare Service-Hotline zur Verfügung, wenn Sie einen Wärmetauscher mieten.

Die wichtigsten Vorteile des Wärmetauscher mieten in der Übersicht:

schnelle Verfügbarkeit

keine Anschaffungskosten

bedarfsgerechte Miete

Kosten sofort absetzbar

Liquidität bleibt erhalten

Effiziente und gewartete Technik

Lieferung und Anschluss durch Experten

Service-Hotline für Notfälle und Fragen

Individuelles Zubehör für Wärmeübertrager zum Mieten

Abhängig von den individuellen Anforderungen am Einsatzort stellen viele Anbieter auch umfangreiches Zubehör zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise flexible Schläuche, mit denen Sie den Plattenwärmetauscher anschließen können. Darüber hinaus können Sie mobile Pumpen mieten, Wärmespeicher ausleihen, Verteiler mieten oder eine Fernüberwachung für die Anlage dazubuchen.

Regelmäßige Wartung für konstante Leistung der Wärmeübertrager

Hohe Temperaturen, aggressive Medien oder andere Inhaltsstoffe belasten Wärmeübertrager stark. Die Bauteile altern und verlieren über kurz oder lang an Leistung. Verhindern lässt sich das durch regelmäßige Kontrollen sowie Reinigungsintervalle. Wann und wie oft eine solche Wartung am Wärmetauscher nötig ist, hängt dabei von den individuellen Gegebenheiten ab. Anbieter prüfen diese und geben eine Empfehlung. Dass Wartungsarbeiten oder Reparaturen anstehen, erkennen Sie an den folgenden Anzeichen:

  • Fouling der Wärmetauscher: Mit der Zeit lagern sich Stoffe an den Oberflächen der Wärmeübertrager ab und die wirksame Übertragungsfläche schrumpft. Es kann zu einem verminderten Durchfluss kommen und die Leistung nimmt spürbar ab. Gründe für das sogenannte Fouling sind Ablagerungen, Austrocknungen, Einbrennungen oder Verkalkungserscheinungen. Auch die falsche Montage kann zum Fouling beitragen.
  • Undichte Dichtungen: Zwischen je zwei Platten befindet sich in der Regel eine Dichtung. Diese verhindert das Austreten der eingesetzten Medien und ermöglicht es, ausreichend große Kanäle für die Durchströmung zu bilden. Sind die Dichtungen defekt, spröde oder falsch montiert, kommt es zu Undichtigkeiten und die eingesetzten Medien treten aus.
  • Durchbrüche am Übertrager: Mit der Zeit kann es dazu kommen, dass Platten und Rohrwandungen durchbrechen. Davon sprechen Experten, wenn sich Löcher oder Risse zwischen zwei voneinander getrennten Bereichen bilden. Während das zu einem Medienverlust führt, lässt sich auch die stoffliche Trennung nicht mehr garantieren.

Die regelmäßige Wartung hilft, die genannten Probleme rechtzeitig zu erkennen. Sie sorgt für eine anhaltend hohe Leistung, eine lange Standzeit und beugt hohen Reparaturkosten vor.

Druckprüfung zeigt Leckagen am Wärmetauscher zuverlässig an

Sinkt die Leistung oder kommt es zum Kühlwasserverlust, liegt häufig eine Leckage vor. Dabei kommt es zur Durchmischung beider Medien und Reparaturen sind erforderlich. Sicherheits-Rohrbündelwärmetauscher verhindern das, da sie über einen Puffer und eine Leckageanzeige verfügen. Bei allen Anlagen lassen sich Probleme mit regelmäßig durchgeführten Druckprüfungen erkennen. Dabei schalten Monteure den Prozess ab und geben einen hohen Druck auf den Wärmetauscher. Fällt dieser sehr schnell, deutet das auf eine Undichtigkeit hin und Reparaturarbeiten am Rohrbündel- oder Plattenwärmetauscher für die Marine sind nötig.

Wärmetauscher Angebote erhalten

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Wärmeübertragern

Was ist ein Wärmetauscher und welche Aufgabe erfüllt er?

Ein Wärmetauscher ist ein Bauteil, das Wärme von einem Medium (Gas oder Flüssigkeit) auf ein anderes Medium überträgt. Je nach Einsatz ermöglicht er eine schnelle Wärmeübertragung, stellt die Einhaltung bestimmter Temperaturen sicher und garantiert bei Bedarf eine vollständige Trennung der beteiligten Medien.

Welche typischen Arten von Wärmetauschern gibt es?

Man unterscheidet direkte Wärmetauscher, Regeneratoren und Rekuperatoren. Direkte Wärmetauscher mischen beide Medien unmittelbar miteinander. Regeneratoren führen die Medien abwechselnd durch einen Wärmespeicher. Rekuperatoren halten die Stoffströme komplett getrennt – bekannte Beispiele dafür sind Platten-, Rohrbündel- und Lamellenwärmetauscher.

Was ist im Aufbau der Rekuperatoren zu beachten?

Die Leistung und die erreichbaren Temperaturdifferenzen eines Rekuperators hängen vom inneren Aufbau und insbesondere von der Durchströmungsrichtung ab. Strömen die Medien im Gleichstrom, erfolgt zunächst ein schneller Wärmetransfer, jedoch gleichen sich die Medientemperaturen dabei bald an. Im Gegenstrom lässt sich dagegen ein höherer Wirkungsgrad mit nahezu vollständigem Temperaturausgleich erzielen. Ein Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher kombiniert die Eigenschaften von Gleich- und Gegenstrom und stellt einen Mittelweg dar.

Aus welchen Materialien bestehen Wärmetauscher?

Wärmetauscher werden häufig aus Stahl, Aluminium oder Kupfer gefertigt. Darüber hinaus kommen je nach Medium und Betriebstemperatur aber auch andere Werkstoffe wie Edelstahl oder Titan zum Einsatz.

Wo kommen Wärmetauscher in der Praxis zum Einsatz?

Wärmetauscher werden überall dort eingesetzt, wo Medien oder Prozesse geheizt oder gekühlt werden müssen. Typische Beispiele sind Kälteanlagen, die Warmwasserbereitung, die Vorwärmung von Speisewasser (z.B. in Kesseln), Fernwärmenetze, der Marine-Bereich sowie Kraftwerke aller Größenordnungen.

Welchen Nutzen hat ein Abgaswärmetauscher?

Ein Abgaswärmetauscher nutzt die Wärme aus heißen Abgasen, die sonst ungenutzt verloren gehen würde. Dadurch sinkt der Energiebedarf, was Kosten spart und die CO₂-Bilanz verbessert – ohne den laufenden Prozess zu stören.

Was beeinflusst die Effizienz eines Wärmetauschers?

Die Effizienz eines Wärmetauschers hängt maßgeblich von der Größe und Beschaffenheit der Wärmeübertragerfläche sowie der Strömungsart ab. Ablagerungen (z.B. Kalk oder Schmutz) oder schlecht wärmeleitende Materialien verringern den Wärmeübergang. Turbulente Strömungen (hohe Reynolds-Zahl) ermöglichen deutlich mehr Wärmetransport als laminarer, gleichmäßiger Durchfluss.

Worauf ist bei der Auswahl eines Wärmetauschers zu achten?

ei der Auslegung und Auswahl spielen die geforderte Leistung (Wärmestrom), die Temperaturen und Massenströme der beteiligten Medien sowie deren Eigenschaften (z.B. Aggressivität oder Verschmutzungsneigung) eine wichtige Rolle. Je nach Einsatz wählt man einen passenden Typ (z.B. Platten-, Rohrbündel- oder Lamellenwärmetauscher) und geeignete Materialien. Edelstahl oder Titan eignen sich beispielsweise für korrosive Medien. Außerdem müssen praktische Rahmenbedingungen wie der verfügbare Einbauraum, begrenzte Masse (Gewicht) sowie die Möglichkeiten zur Reinigung und Wartung berücksichtigt werden.

Warum ist die regelmäßige Wartung wichtig?

Im laufenden Betrieb können Ablagerungen (z.B. Kalk oder Schmutz) oder mechanische Verformungen auftreten, welche die Wärmeübertragung verringern. Ohne regelmäßige Wartung sinkt dadurch die Effizienz, die Betriebskosten steigen und es drohen Ausfälle oder Undichtigkeiten. Durch rechtzeitige Inspektion, Reinigung (z.B. der Lamellenpakete mit einem Hochdruckreiniger) und gegebenenfalls Reparaturen bleibt die Leistung erhalten und die Lebensdauer der Anlage verlängert sich.

Wie viel kostet ein Wärmetauscher?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Kosten von zahlreichen Faktoren abhängen. Die geforderte Leistung, die Baugröße, die Bauart (z.B. Platten- oder Rohrbündelwärmetauscher) und die Materialwahl beeinflussen den Preis erheblich. Hersteller können auf Basis der konkreten Anforderungen ein individuelles Angebot erstellen.

Autor: Johannes Partz

Johannes ist hier Geschäftsführer. In der Energiebranche ist er seit 2013. Er war in verschiedenen Positionen in Technik und Vertrieb bei Energieversorgern tätig. Seine technische Expertise hat er aus den 3 Jahren als Geschäftsführer bei der Hampel GmbH - einem Gebäudetechnik Unternehmen mit Fokus auf Heizungstechnik, Sanitär, Lüftung und Klima.

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