Klimaanlage nachrüsten: Tipps und Geräte für Haus und Wohnung

Autor: Marc Bode / ✅ Aktualisiert am: 14.07.2025 / Startseite » Klimaanlage nachrüsten: Tipps und Geräte für Haus und Wohnung

Die Konzentration schwindet, der Schlaf kommt zu kurz und sogar gesundheitliche Probleme können sich einstellen: All das sind Folgen hoher Temperaturen, die sich nach einigen heißen Tagen auch in den eigenen vier Wänden kaum mehr vermeiden lassen. Möchten Sie etwas dagegen unternehmen, können Sie eine Klimaanlage nachrüsten. Die Technik sorgt für ein angenehmes Wohnklima und einen hohen Wohnkomfort. Wie das funktioniert, worauf zu achten ist und welche Klimaanlage zum Nachrüsten infrage kommt, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.

Familie nach Klimaanlage nachrüsten entspannt auf der Couch
Klimaanlagen nachrüsten: Angebote erhalten

Die Themen im Überblick:

Klimaanlage nachrüsten: Diese Gründe sprechen dafür

Steigen die Temperaturen in den eigenen vier Wänden immer weiter an, wirkt sich das auch auf unsere Körper aus. So kann es neben leichten Beschwerden wie Schlafproblemen, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit auch zu ernsthaften Gesundheitsrisiken kommen. Dazu gehören Hitzekrämpfe, Erschöpfungserscheinungen oder die Verschlechterung chronischer Krankheiten. Sogar Sonnenstiche, Hitzschläge oder Kreislaufkollapse sind möglich, wenn sich die Raumtemperaturen in Hitzewellen nicht mehr senken lassen.

Indem Sie eine Klimaanlage nachrüsten, beugen Sie dem vor. Und nicht nur das. Denn mit der kühlenden Technik sorgen Sie auch für ein gesünderes Raumklima. Denn die Anlagen entfeuchten die Luft. Sie filtern Pollen sowie Schadstoffe und können bei Bedarf sogar heizen, um in der kühlen Jahreszeit energieeffizient, umweltfreundlich und sparsam für wohlige Wärme zu sorgen.

Die folgende Infografik fasst die wichtigsten Punkte auf einen Blick zusammen.

Infografik mit Gründen zum Klimaanlage nachrüsten

Die Übersicht zeigt: Wenn Sie in Ihrem Haus oder in Ihrer Wohnung eine Klimaanlage nachrüsten, sorgen Sie nicht nur für niedrige Temperaturen. Vielmehr schaffen Sie ein komfortables und gesundes Wohnklima, von dem Sie mit der richtigen Technik auch als Allergiker profitieren.

Übrigens: Suchen Sie nach Kühl- und Klimalösungen für größere Gebäude, Gewerbe- oder Industrieanlagen? Dann ist mobile Mietkälte interessant für Sie. Informieren Sie sich hier über mobile Großklimaanlagen, auf dem Dach aufstellbare Rooftop-Klimaanlagen und flexibel einsetzbare Kaltwassersätze für verschiedenste Bereiche.

Klimaanlagen nachrüsten: Angebote erhalten

Von Planung bis Umsetzung: Auf diese Punkte kommt es an

Möchten Sie eine Klimaanlage nachrüsten, kommt es auf eine sorgfältige Planung an. Denn nur bei passender Auslegung, fachgerechtem Einbau und regelmäßiger Wartung arbeiten die Geräte effizient, leise und langlebig. Die folgenden Schritte zeigen, wie Sie systematisch vorgehen – von der Bedarfsermittlung bis zur Inbetriebnahme.

Klimaanlage nachrüsten Ablauf in einer Infografik

Bevor Sie nach der passenden Technik Ausschau halten und eine Klimaanlage nachrüsten, geht es darum, den Bedarf zu klären. Wichtig zu wissen ist dabei, welche Räume Sie kühlen möchten und wie hoch die Kühllast dieser ist. Letztere hängt von der Lage im Gebäude sowie von dessen Fensteranteil und Bauart ab.

Befindet sich ein zu kühlender Raum unter dem Dach oder hat er besonders viele Fenster? Dann muss die Leistung häufig höher ausfallen. Gibt es eine gute Verschattung und eine effektive Wärmedämmung? Dann kann die Leistung hingegen geringer ausfallen.

Während viele Anlagenhersteller die zu kühlende Fläche oder den zu kühlenden Rauminhalt angeben, empfehlen wir, die Heizlast von einem Energieberater berechnen zu lassen. Auf diese Weise gehen Sie auf Nummer sicher und rüsten genau die Klimaanlage nach, die zu Ihnen passt.

Geht es um die Auslegung, können Sie überschlägig mit einer Leistung von 60 bis 100 Watt pro Quadratmeter rechnen. Wie oben erklärt, hängt der Wert jedoch von der Ausrichtung, der Lage und der Bauart ab. Eine fundierte Auskunft bekommen Sie daher nur von einem Energieberater oder einem Kältetechniker.

Wichtig zu wissen: Neben der Kühllast wirken sich auch andere Faktoren auf die Geräteauswahl aus. Dazu gehören unter anderem besondere gesundheitliche (Allergiker etc.) oder bauliche (Denkmal, hohe Räume etc.) Anforderungen. Die Kühllast lässt sich einfach berechnen: Kühllastrechner.

Stehen die wichtigsten Kriterien fest, geht es an die Auswahl der Technik. Ganz allgemein sollten Sie sich dabei zunächst für eine Bauweise entscheiden. Denn neben den einfachen Monoblock-Geräten gibt es heute auch Split-Klimaanlagen sowie VRF-Systeme zum Nachrüsten. Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede und erklärt, wann welche Lösung infrage kommt.

Art der KlimaanlageErklärungVorteileNachteileTypischer Einsatz
Mobile GeräteKompakte Einheit mit Abluftschlauch, flexibel einsetzbarGünstig in der Anschaffung, keine Montage nötigLaut, geringe Effizienz, Fenster muss offen bleibenVorübergehend, kleine Räume, Mietwohnungen
Split-KlimaanlagenInnen- und Außengerät durch Kältemittelleitungen verbunden (1 bis max. 8 Innengeräte)Leise, hohe Effizienz, gute KühlleistungFester Einbau nötig, höhere Kosten, Fachbetrieb erforderlichWohnhäuser, Einzelräume, nachträglicher Einbau
VRF-SystemeZentrale Außeneinheit versorgt viele Innenmodule mit variabler LeistungFür große Gebäude, Einzelraumregelung, hohe EffizienzSehr teuer, aufwendig in Planung und MontageBürogebäude, Hotels, größere Wohn- oder Gewerbebauten

Aufgrund der zahlreichen Vorteile entscheiden sich viele dafür, eine Split-Klimaanlage nachrüsten zu lassen. Geht es um die Klimatisierung einzelner Räume oder das Kühlen von Mietwohnungen, kommen unter Umständen auch mobile Split-Klimaanlagen zum Mieten zum Einsatz. Achten Sie hier aber darauf, keine mobilen Klimaanlagen ohne Abluftschlauch zu kaufen und setzen Sie, wenn möglich, auch eine Fensterdichtung ein. Auf diese Weise steigt die Effizienz und die Kosten fallen niedriger aus.

Klimaanlagen nachrüsten: Angebote erhalten

Im nächsten Schritt geht es darum, die Lage der einzelnen Bauteile zu planen, bevor Sie die Klimaanlage nachrüsten. Entscheiden Sie sich für eine mobile Klimaanlage zum Nachrüsten in Schlafzimmer oder Dachgeschoss? Dann ist die Standortwahl vergleichsweise einfach. Denn in diesen Fällen steht die Anlage meist in Fensternähe, sodass sie überschüssige Wärme über Schläuche im Fensterspalt nach draußen abführen kann. Bei Split-Klimageräten ist die Platzierung hingegen etwas anspruchsvoller, wie die folgende Übersicht zeigt:

Optimale Platzierung von Außengeräten:

  • Platzieren Sie das Außengerät auf dem Boden oder an der Fassade.
  • Sorgen Sie für einen geringen Abstand zum Innengerät.
  • Beachten Sie Schallschutzanforderungen und vermeiden Sie die Aufstellung an Schlafräumen oder zu dicht bei Ihren Nachbarn.
  • Sorgen Sie dafür, dass das Außengerät schattig, gut belüftet und nicht in engen Ecken steht, um die Funktion zuverlässig gewährleisten zu können.

Optimale Anordnung von Innengeräten:

  • Platzieren Sie das Innengerät in der Nähe zur Decke so, dass es einen großen Bereich des Raumes erreicht.
  • Suchen Sie dazu eine zentrale Stelle im Raum aus.
  • Halten Sie ausreichend Abstand zu Möbeln, Gardinen und anderen Hindernissen.
  • Vermeiden Sie die direkte Luftströmung auf Sitz- und Schlafplätze.
  • Achten Sie darauf, den Abstand zum Außengerät möglichst gering zu halten.

Wichtig zu wissen: Innen- und Außengeräte dürfen nicht zu weit voneinander entfernt sitzen, wenn Sie eine Klimaanlage nachrüsten. Möglich sind in der Regel Leitungslängen von 15 bis 20 Meter (in einigen Fällen auch 30 Meter), wobei der Höhenunterschied nicht über 5 bis 10 Meter (in einigen Fällen auch 15 Meter) liegen sollte. Da eine zu große Entfernung immer mit einem Leistungsverlust einhergeht, müssen Sie dabei in der Regel Einbußen im Komfort und/oder höheren Betriebskosten rechnen.

In vielen Fällen ist nichts weiter zu beachten, wenn Sie eine Klimaanlage nachrüsten möchten. Anders verhält es sich jedoch in Eigentumswohnungen, Denkmalschutz-Objekten oder bei enger Bebauung. Denn dann sind in der Regel auch Genehmigungen einzuholen. Im ersten Fall (Eigentumswohnung) bekommen Sie diese von der Eigentümerversammlung. Diese müssen Sie um Freigabe bitten, wenn die Außeneinheit der Klimaanlage zum Nachrüsten an der Fassade sitzt. Denn bei dieser handelt es sich um Gemeinschaftseigentum, über welches die Eigentümer gemeinsam entscheiden müssen.

Möchten Sie die Klimaanlage im Denkmal nachrüsten, sollten Sie sich rechtzeitig mit dem örtlichen Denkmalamt abstimmen. Dieses prüft die Gegebenheiten vor Ort und zeigt auf, welche Vorgaben aus denkmalschutzrechtlicher Sicht zu beachten sind.

Bei enger Bebauung kommt es eher auf den Abstand zum Nachbarn an. Achten Sie darauf, diesen groß genug zu wählen, um Lärm und Streitigkeiten von vornherein auszuschließen.

Klimaanlagen nachrüsten: Angebote erhalten

Ist die Planung abgeschlossen, geht es an die Umsetzung. Während diese bei mobilen Geräten kein Problem darstellt, ist ein Fachhandwerker gefragt, wenn Sie eine Split-Klimaanlage nachrüsten möchten. Grund dafür sind die mit Kältemittel gefüllten Leitungen, die Außen- und Innengeräte miteinander verbinden. Fachbetriebe kümmern sich dabei aber nicht nur um den Anschluss. Sie stellen auch Wand- und Deckendurchführungen her. Sie klemmen die Anlage an und nehmen diese fachgerecht in Betrieb.

Übrigens: Möchten Sie beim Klimaanlage Nachrüsten Kosten sparen, können Sie einen großen Teil der Arbeiten selbst übernehmen. Dazu gehört die Montage der Innen- und Außengeräte sowie das Herstellen der nötigen Durchführungen. Lediglich den Umgang mit Kältemitteln (Befüllen, Prüfen und in Betrieb nehmen) müssen Sie Fachbetrieben überlassen.

Damit Ihre neue Klimaanlage lange zuverlässig und effizient läuft, kommt es auf die regelmäßige Wartung an. Ein wichtiger Bestandteil dieser ist die Filterwartung. Prüfen, reinigen und tauschen Sie die Elemente regelmäßig aus, um eine optimale Durchströmung gewährleisten zu können.

Achten Sie außerdem darauf, dass das Außengerät frei von Laub und Schmutz bleibt und beauftragen Sie Fachbetriebe einmal im Jahr mit einer gründlichen Wartung der gesamten Anlage. Wichtig ist das, da nur gut gewartete Anlagen lange zuverlässig mit niedrigen Energiekosten arbeiten.

Klimaanlagen nachrüsten: Angebote erhalten

FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema

Welche Gründe sprechen für den nachträglichen Einbau?

Wenn Sie eine Klimaanlage nachrüsten, verbessern Sie das Raumklima spürbar – vor allem an heißen Tagen. Die Technik sorgt für angenehme Temperaturen, entfeuchtet die Luft und filtert Pollen sowie Schadstoffe. Das steigert den Wohnkomfort und schützt vor gesundheitlichen Belastungen durch Hitze. Moderne Geräte können zudem auch effizient heizen.

Wie funktioniert die Klimatechnik und welche Systeme gibt es?

Klimaanlagen arbeiten mit einem geschlossenen Kältekreislauf: Ein Kältemittel nimmt im Verdampfer Wärme aus dem Raum auf, wird im Kompressor verdichtet und gibt die Wärme über den Verflüssiger nach außen ab. Bei Split-Geräten sind Innen- und Außeneinheiten getrennt und über Kältemittelleitungen verbunden – sie arbeiten leise und effizient. Monoblock-Geräte vereinen alle Bauteile in einem Gehäuse und leiten warme Luft über einen Abluftschlauch nach außen. Beide Systeme kühlen aktiv, unterscheiden sich aber deutlich in Leistung, Lautstärke und Effizienz. Möchten Sie eine Klimaanlage nachrüsten, ist das unbedingt zu beachten.

Wie laut sind moderne Klimaanlagen im Betrieb?

Viele aktuelle Split-Klimaanlagen arbeiten im Innenbereich mit nur 19 bis 25 dB – vergleichbar mit Flüstern. Außengeräte sind etwas lauter, sollten aber schallgedämmt und mit Abstand zu Schlafräumen oder Nachbarn platziert werden.

Wie finde ich die richtige Leistung für meine Räume?

Als grober Richtwert gelten 60 bis 100 Watt Kühlleistung pro Quadratmeter. Räume mit Südausrichtung, großen Fensterflächen oder im Dachgeschoss benötigen meist mehr Leistung. Eine genaue Auslegung übernimmt idealerweise ein Energieberater oder ein Kältefachbetrieb.

Kann ich auch in der Wohnung eine Klimaanlage nachrüsten?

Ja, auch in Wohnungen lässt sich eine Klimaanlage nachrüsten. In Eigentumswohnungen ist der Einbau von Split-Geräten möglich, sofern die Eigentümergemeinschaft der Installation – insbesondere von Außengeräten – zustimmt. In Mietwohnungen sind fest installierte Anlagen meist nur mit Erlaubnis des Vermieters erlaubt. Eine flexible Alternative sind mobile oder mobile Split-Klimageräte, die ohne bauliche Eingriffe auskommen und sich auch wieder rückstandslos entfernen lassen.

Muss ich für eine Split-Klimaanlage immer bohren?

Ja, wenn Sie eine Split-Klimaanlage nachrüsten, sind Wanddurchführungen für Kältemittelleitungen nötig. Alternativ gibt es mobile Split-Geräte wie die Midea Portasplit, die sich werkzeuglos montieren lassen – ideal für Mietwohnungen ohne feste Installation.

Ist es erlaubt, die Anlage zur Klimatisierung selbst einzubauen?

Mobile Klimageräte dürfen Sie selbst aufstellen und in Betrieb nehmen. Bei Split-Klimaanlagen ist der vollständige Selbsteinbau hingegen nicht erlaubt, da das Arbeiten mit Kältemitteln Fachbetrieben mit Zertifizierung nach ChemKlimaschutzV vorbehalten ist. Sie können Vorarbeiten wie Wandmontage oder Leitungsverlegung selbst übernehmen – die Befüllung, Dichtheitsprüfung und Inbetriebnahme muss aber ein Fachbetrieb durchführen. So stellen Sie einen sicheren und gesetzeskonformen Betrieb sicher.

Wie hoch sind beim Klimaanlage Nachrüsten die Kosten?

Die Kosten für das Nachrüsten einer Klimaanlage hängen von Gerätetyp, Leistung und Einbauaufwand ab. Mobile Monoblock-Geräte gibt es ab etwa 300 bis 800 Euro, während Split-Klimaanlagen inklusive Installation meist 1.200 bis 2.500 Euro kosten. Für größere Multi-Split- oder VRF-Systeme können die Ausgaben deutlich höher ausfallen. Zusätzliche Kosten entstehen durch Montage, Wanddurchführungen oder elektrische Anpassungen – vor allem bei festen Installationen.

Welche Förderungen gibt es für das Nachrüsten einer Klimaanlage?

Derzeit gibt es meist keine direkte staatliche Förderung für Klimaanlagen. Ausnahme: Wärmepumpen mit Heizfunktion können unter bestimmten Bedingungen förderfähig sein. Hier winken Zuschüsse in Höhe von mindestens 30 Prozent, die Sie vor Maßnahmenbeginn beantragen müssen. Voraussetzung ist, dass die Klimaanlage zum Nachrüsten in der Liste förderbarer Geräte steht.

Welche Klimaanlage soll ich nachrüsten?

Diese Frage stellen sich viele, die für ein besseres Klima in den eigenen vier Wänden sorgen möchten. Die Antwort liefert die Stiftung Warentest. Denn diese hat Top-Geräte am Markt untersucht, verglichen und bewertet. Grundsätzlich punkten alle dort aufgeführten Geräte mit einem großen Funktionsumfang und einer hohen Effizienz, wenn Sie eine Klimaanlage nachrüsten möchten. Oftmals sind es aber Anforderungen an Filter, Geräusche oder Optik, die im Einzelfall den Unterschied machen. Interessieren Sie sich für die detaillierten Ergebnisse der Stiftung-Warentest, finden Sie diese im entsprechenden Klimageräte-Test

Klimaanlagen nachrüsten: Angebote erhalten

Autor: Marc Bode

Marc ist Geschäftsführer bei Deutsche Thermo. Er arbeitet seit 2009 in der Energiebranche und hat seine Ausbildung bei einem Anbieter für Flüssiggas gemacht. Seitdem war der Experte für Wärme- und Kältetechniken in vielen verschiedenen Funktionen tätig und hat 2020 Deutsche Thermo gestartet.

LinkedIn Profil

Neueste Beiträge